Wer sein Kind liebt, wirft es nicht ins kalte Wasser!
Schwimmen lernen ist aufregend, besonders für Kinder. Für uns Eltern ist es aber oft eine Herausforderung, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Lerneffekt zu finden. Willst du es dir ein bisschen einfacher machen? Mit verschiedenen Wassertiefen kannst du dein Kind Schritt für Schritt unterstützen. In diesem Beitrag erzählen wir dir, wie du Wasser von Anfang an für dein Kind sicher und spaßig gestaltest.
Achte auf die Wassertiefe: Flachwasser für den Einstieg
Der erste Kontakt mit Wasser ist entscheidend. Für kleine Kinder ist es ideal, im flachen Wasser zu beginnen. Im knietiefen Wasser fühlt sich dein Kind sicher und kann erste Bewegungen ausprobieren, ohne Angst zu haben. Hier lernt es, das Wasser zu spüren und sich frei zu bewegen, während du direkt dabei bist. Wichtig ist, die Wassertiefe langsam zu steigern, immer erst, wenn dein Kind sicherer wird. Vom knietiefen Wasser kannst du nach und nach ins hüfttiefe Wasser übergehen. So entwickelt dein Kind allmählich Vertrauen und lernt, mit dem Auftrieb im Wasser umzugehen.
Auftriebsmittel vs. Natürliche Wassergewöhnung
Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder Schwimmnudeln bieten zwar augenscheinlich Sicherheit, sie vermitteln aber oft ein falsches Gefühl. Dein Kind gewöhnt sich daran, dass es von den Hilfen getragen wird, und lernt nicht, seinen eigenen Körper im Wasser zu kontrollieren. Dies kann problematisch werden, wenn die Hilfen plötzlich weg sind. Viele Experten – auch wir! – empfehlen daher, auf natürliche Wassergewöhnung zu setzen. Das bedeutet, dass dein Kind ohne Schwimmhilfen in flachem Wasser schwimmt. So entwickelt es von Anfang an ein realistisches Gefühl für das Wasser und seine eigenen Fähigkeiten. Wenn du trotzdem Schwimmhilfen nutzen möchtest, mach das bitte nur kurz und gezielt.
Australisches Sicherheitsmodell: Verschiedene „Nähe-Level“ zu Kindern
Ein Modell, das dir bei der Überwachung deines Kindes im Wasser helfen kann, ist das australische Sicherheitsmodell. Die Schilder findest du dort an vielen Stränden. Das Modell empfiehlt,
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- Kleinkinder immer in Griffnähe zu haben, damit du sie schnell erreichen kannst.
- Schulkinder sollten in unmittelbarer Armlänge bleiben, um eingreifen zu können, wenn sie sich unsicher fühlen.
- Jugendliche können in Sichtweite bleiben, solange du sie stets im Auge behältst.
Diese Abstände helfen dir, das richtige Maß an Sicherheit zu bewahren, ohne dein Kind in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Tipps für Eltern: Wie Kinder das Wasser richtig einschätzen lernen
Ein wichtiger Teil des Schwimmens ist das richtige Einschätzen von Wassertiefen. Dein Kind sollte lernen, wann es stehen kann und wann es zu tief für sich wird. Du kannst deinem Kind dabei helfen, indem du ihm immer wieder zeigst, in welcher Tiefe es noch sicher stehen kann. So lernt es, sich selbst zu orientieren. Übungen zur Atemkontrolle sind ebenfalls hilfreich. Zeige deinem Kind, wie es ruhig atmen kann, wenn es sich im Wasser unsicher fühlt. Das hilft, Panik zu vermeiden. Und du kannst dein Kind auch mal herausfordern, einen Schritt tiefer zu gehen, wenn es bereit ist. Aber bitte: keinen Druck machen!
Fazit
Schwimmen lernen muss gar nicht stressig sein – mit der richtigen Herangehensweise kann es für dich und dein Kind viel Spaß machen. Indem du Wassertiefen nutzt und dein Kind langsam an die Tiefe gewöhnst, kannst du sein Selbstvertrauen stärken. Achte immer darauf, die Sicherheit im Auge zu behalten und kleine Schritte zu machen. So wird dein Kind sich gut fühlen und mit Freud und in seinem eigenen Tempo das Schwimmen lernen.
Bonus-Tipps
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- Ruhig atmen üben: Zeig‘ deinem Kind, wie es ruhig und tief durchatmet, bevor es ins Wasser geht. Das gibt ihm Sicherheit und hilft bei der Selbstkontrolle.
- Regelmäßige Pausen einlegen: Wassergewöhnung kann anstrengend sein. Pausen sind wichtig, damit dein Kind nicht erschöpft wird und den Spaß verliert.
- Sicherheitssignale einführen: Vereinbare einfache Handzeichen mit deinem Kind, um ihm Sicherheit zu geben, wenn es sich im Wasser unsicher fühlt.